43 Prozent der Schüler in NRW mit Migrationsgeschichte
Rund ein Viertel der Menschen in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Das zeigt sich auch an den Schulen in NRW. An der Spitze liegen Wuppertal und zwei Städte im Ruhrgebiet.
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Montag, 14. Oktober 2024
Zum Start des neuen Semesters werden an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen Tausende Studiengänge angeboten, teils mit geheimnisvollen Namen wie «Eurythmie» oder «Spiritual Care». Ein Überblick.
Foto von Aaron Burden auf Unsplash
Düsseldorf (dpa/lnw) - Informatik, BWL und Lehramt - unter diesen Studiengängen kann sich wohl jeder etwas vorstellen. Aber wie sieht es mit «Alternde Gesellschaften», «Eurythmie» und «Spiritual Care» aus? An den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen gibt es mehr als 4.800 Studiengänge, wie der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz auflistet.
Eine große Auswahl, unter der auch außergewöhnliche Studienfächer zu finden sind. Was steckt dahinter?
Der Bachelorstudiengang «Digital Games» des Cologne Game Labs (CGL) an der TH Köln beschäftigt sich, wie es der Name ins Deutsche übersetzt vermuten lässt, mit digitalen Spielen. Dabei geht es aber nicht ums «Zocken», sondern grob gesagt um die Spiele-Entwicklung. Rund 320 Studierende sind in dem Bachelorfach und den drei vertiefenden Masterstudiengängen eingeschrieben.
In Theorie und Praxis wird etwa das Programmieren, das Designen und das «Storytelling» von digitalen Spielen gelehrt. Besonders sei dabei die enge Zusammenarbeit mit der internationalen Games-Industrie, erklärt Björn Bartholdy, Leiter des CGL. Nach dem Studium kämen Absolventen unter anderem in der Spiele-Industrie und verwandten Branchen, wie Film und Virtual Reality, oder in der Forschung unter. Auch die Gründung eines eigenen Start-ups sei denkbar.
Mit dem Alter und dem Altern aus soziologischer und psychologischer Sicht beschäftigt sich der Masterstudiengang «Alternde Gesellschaften» an der TU Dortmund. Der geisteswissenschaftliche Studiengang verstehe das kollektive Altern der Gesellschaft als eine der wichtigsten individuellen, institutionellen und gesamtgesellschaftlichen Gestaltungsaufgaben unserer Zeit, heißt es auf der Webseite der Universität.
Sowohl bereits bestehende als auch künftige Herausforderungen, die mit einer alternden Gesellschaft verbunden sind, werden im Studium erforscht. Im Anschluss können Studierende in der Forschung bleiben, die Beratung und Planung in Sozialeinrichtungen übernehmen, deren Zielgruppe insbesondere älter werdende und ältere Menschen sind, oder auch im Bereich Tourismus sowie bei Behörden aktiv werden.
An der privaten Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn gibt es den Bachelorstudiengang «Eurythmie». Ein dutzend Studierende pro Semester widmen sich nach Angaben der Hochschule dieser Bewegungskunst, in der «die Seele in Sprache und Musik sichtbar» werde. Eurythmie sei eine eigenständige und anspruchsvolle Kunstform.
Eine Vorbildung ist für das Studium nicht notwendig. Bei einer Eignungsprüfung werde aber auf Begabung für Bewegung in Verbindung mit innerem Ausdruck geachtet, erklärt eine Sprecherin der Hochschule. Nach der Ausbildung gebe es vielfältige Chancen. Zum Beispiel würden viele Waldorfschulen dringend nach Eurythmie-Lehrern suchen, Krankenhäuser und Therapeuten nach Nachwuchs in der Eurythmie-Therapie.
Erst zum aktuellen Wintersemester ist der Masterstudiengang «Spiritual Care» an der Universität Münster mit derzeit vier Studierenden gestartet. Künftig seien 16 Studienplätze vorgesehen, heißt es vonseiten der Uni. Der Studiengang kombiniert die Fachgebiete Medizin und Theologie. Es werde allerdings mit einem offenen Spiritualitätsbegriff gearbeitet, der sich aus verschiedenen religiösen und weltanschaulichen, also nicht religiösen, Quellen speise, erklärt ein Sprecher.
Studierende lernen nach Angaben der Uni unter anderem, in der Seelsorge Menschen im Umgang mit ihrer Verletzlichkeit zu unterstützen. Dazu gehöre Begleitung auch in Situationen von Verzweiflung und Klage, manchmal durch achtsames Miteinander, manchmal durch ein Ritual wie ein Gebet, eine Berührung oder einen Segen. Der Master bereite auf eine Tätigkeit im Gesundheitssektor vor, zum Beispiel in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder im Hospiz.
Ein Extremwetterereignis, ein Cyberangriff oder eine Infektionskrankheit - das alles sind Bereiche, denen sich ein gemeinsamer Studiengang der Universität Bochum und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe widmet. Der Master «Katastrophenvorsorge und -management» soll Fach- und Führungskräfte, die in diesem Feld tätig sind, weiterbilden.
Seit 2006 werden jeweils etwa 35 Studierende zum Wintersemester aufgenommen. Katastrophen, wie zum Beispiel die verheerende Jahrhundertflut 2021 im Ahrtal und in NRW oder das Erdbeben und die daraus folgende Nuklearkatastrophe von Fukushima, seien Bestandteil der Auseinandersetzung im Studium.
Von Pauline Maus, dpa