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Hellweg-Schule Bochum

Gesamtnote 4,0

Viel Schein, wenig sein

Zunächst vorab: Meine Bewertung ist natürlich subjektiver Natur, aber von längjährigen Erfahrungen mit insgesamt drei Schulleitern geprägt. Leider würde ich die Schule nicht mehr empfehlen. Die Ausstattung und das Erscheinungsbild sind nach einer Brandschutzbegehung ordentlich. Trotz der "Bunkerbauweise in Klötzen" wirkt die Aula hell und die Fassade gut, bis auf die üblichen Schultoiletten machen die Innenbereiche einen meist sauberen Eindruck.
Das Gymnasium liegt im Einzugsbereich von Migrationsvierteln (überwiegend von Spätaussiedlerfamilien geprägt/Kopftücher sind aber auch sichtbar) und hat einen entsprechend geprägten Schülerkreis, der von multikultureller Vielfalt geprägt ist, was natürlich nicht immer negativ ist.
Auf dem gegenüber liegenden Schulhof ist eine Gesamtschule, die Teile des Schulhofes mitnutzt und mit denen die Oberstufe auch Kurse hat. Cybermobbing und gelegentliche Auseinandersetzungen sind nicht ausgeschlossen und haben stattgefunden.
Die sehr heterogene Lehrkräfteschaft der Hellweg-Schule hat nicht besonders sozial ausgeprägte Züge. Wer ein Kind mit hoher Anpassungsfähigkeit besitzt, sich gerne unterordnet, Lehrinhalte widerspruchslos akzeptiert, wird zufrieden sein. Es weichen nur wenige Lehrkräfte am Hellweg-Gymnsium von dieser Linie ab. Also Glückssache mit ungewissem Ausgang. Ich habe hervorragende Lehrkräfte, die Schule verlassen sehen. Kleinste Abweichungen sind aber nicht die Stärke dieser Schule, erst recht nicht, die des aktuellen Schulleiters. Individuelle Förderung und Binnendifferentierung sind deutlich ausbaufähig. Es braucht also auf Schüler- und Elternseite eine Akzeptanz, eines eher rückwärts gerichteten Lehrangebotes, dass die Bezirksregierung vielleicht erfreut, im Jahr 2021 aber sicher hinterfragt werden kann. Immerhin haben die Gymnasien den Anspruch auf Universitäten vorzubereiten und einen wissenschaftspropädeutischen Ansatz zu pflegen.
Der Kulturschock kommt dann bei hochgelobten, verschulten Schülern an der Uni.
Berufsorientierung wird dem Ziel Abitur untergeordnet, der „Aussieb-Prozess“ ist an der Hellweg-Schule sehr präsent, Durchlässigkeit an andere Schulen und Schulformen, sehr vom Widerstand von Eltern abhängig. Berufsorientierungstage für Abitur fähige Schüler sind gut organisiert und umfangreich.
Die Schule hat viele Auszeichungen, mit denen auch auf der Schulhomepage geworben wird. Es sollte Eltern klar sein, dass nur wenige Schüler von diesen Auszeichnungen einen Nutzen ziehen können. Der Bereich Sportschule NRW und Eliteschule des Sports, ist geprägt vom Rückzug einiger außerschulischer Stützen und bringt in anderen Sportbereichen nur einen sehr begrenzten Nutzen. Nach der guten Sichtung des OSP werden Erwartungen geweckt, die in der Schullaufbahn sich schwierig gestalten und nur in Einzelfällen erfüllt werden. Der DOSB hat bei derartigen Schulen eine seine große Bandbreite. Ob die Schule bundesweit mithalten kann? Sehe nur noch einen schrumpfenden Leichtatlehtikbereich.
Die Elternschaft ist von vielen ehemaligen Schülern geprägt, was vielleicht auch auf Elternseite Innovationen entgegen steht.
Die Digitalausstattung der Schule ist von Förderverein, Cafeteria (Elternlast) und Sponsoren geprägt und ist gerade noch ausreichend. Sicher eine der letzten Schulen, die eine Videokonferenz in der Pandemie hatte. WhatsApp Gruppen ersetzten DSGVO, da hilft die gute Ausstattung der Klassenräume mit Whiteboards (auf denen auch schon Lehrkräfte mit Markern geschrieben haben) und gute Anschlüsse, für analoge Videorekorder etc., in einem Teil der Räume auch nichts.
Sponsoring des Schulnetzwerk mit 2 Switches und WLAN, nebst Zugangspunkten bringen die Schule in Regionalzeitungen, an anderen Schulen würde vermutlich LobbyControl vor der Tür stehen. Von einer Digitalschule ist die Schule weit entfernt.
Entgegen des sonst eher restriktiven Schulalltags wird mit deratigen Gegebenheiten sehr lacks umgegangen.
In der Pandemie war und ist der aktuelle Schulleiter auf Linie von Ministerin Gebauer, mit den üblichen Gefährdungsszenarien. Gesundheitsschutz ungenügend und Distanzunterricht auf Telefax tauglichem Recyclingpapier, falls das Telefax in der Schule durchgehend funktioniert.
Insgesamt kann ich den Besuch dieser Schule nicht mehr empfehlen, es gab bessere Zeiten mit anderen Schulleitern. Aus meiner Sicht suchen Sie sich besser ein anderes Gymnasium oder eine Gesamtschule.